Zum NAVC-Kongress 2019 in Dingolfing und zur Marillenblüte in die Wachau


Freitag 29. März 2019
Unser Campingbus mit Namen Malibu ist nach fünf Monaten Winterzeit startbereit und es ist nun endlich Frühling und Sonne. Gegen 14 Uhr fahren wir los, über Amberg zur Autobahn nach Regensburg, denn wir wollen zum NAVC-Kongress nach Dingolfing zum "Räucher Hansl". 
Nach Regensburg geht es weiter auf der A 93, die wir dann am Dreieck Saalhaupt verlassen. Bei der Ausfahrt Schierling-Nord fahren wir ab um in der Ortschaft eine Kaffeepause einzulegen. Schierling ist geprägt von der weithin sichtbaren Kirche mit Zwiebelturm in leuchtendem Gelb und in gleicher Farbe das stattliche Schierlinger Brauhaus, eine in Südbayern bekannte Bierbrauerei.  
In der Nähe ein Netto-Einkaufsmarkt mit einem großen Parkplatz und einem kleinen, netten Cafe. Für acht Euro bekamen wir zwei Fruchtsahneschnitten, ein großes Haferl Kaffee und einen Cappuccino. Nun schafften wir die letzten Kilometer mit vielen Kurven bis Oberteisbach locker. Gegen 17 Uhr konnten wir ein schönes, großes Zimmer mit neuer Sanitär-Ausstattung beziehen. Ansonsten ist der große Landgasthof zum Teil eine Baustelle und zurzeit nur mit einigen Einschränkungen nutzbar. Wir haben uns am Abend im Restaurant unter die NAVC ler aus Norddeutschland gemischt und trotz großem Geräuschpegel mit dem Ehepaar Bieber aus Vienenburg eine nette Unterhaltung gehabt. Dazu gab es für uns gebackenen Camembert und Erdinger Weißbier.

Samstag 30. März
Nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet ist um zehn Uhr Abfahrt nach Dingolfing zum Museumsbesuch der Firma Glas. Wir haben die Ehre, vom 1. Vorsitzenden des örtlichen NAVC-Ortsclubs im SUV-BMW chauffiert zu werden. Hier ist die Wiege der Autoindustrie in Bayern. Es fing mit dem Glas "Goggomobil" an. Die Familie Glas war im Nachkriegsdeutschland für Motor- und Maschinenbau ein Pfeiler des Wirtschaftsaufschwungs und siedelte sich in den Isarauen zu einer großen Autoindustrie an. Der kundige Museumsführer erklärte uns ausführlich den Werdegang des Unternehmens. Um zwölf Uhr war Rückfahrt zum Räucherhansl, wo um 14 Uhr im Festsaal der NAVC-Kongress stattfand. NAVC-Präsident Kloos eröffnete pünktlich die Tagung und ein zehn Punkte Programm wurde abgearbeitet. Bevor die Wiederwahl der Revisorin Barbara Henninger über die Bühne ging, gab es Kaffee und leckeren Kuchen. Den Schlusspunkt setzte Josef Limmer mit den Reiseangeboten der NAVC GmbH. Danach war der Kongress beendet, wir legten eine Ruhepause in den Komfortbetten ein und sind dann festlich gekleidet zum Galaabend geschritten. Das Highlight war ab 19 Uhr das Festessen in einem besonderen Veranstaltungsort. Vor dem Hotel steht eine ca. 100 Personen fassende Holzhütte, die als besonders uriger Veranstaltungsort Hüttenzauber verspricht. Ein bayerisches Schmankerlbuffet mit knusprigen Schweinshaxen und Knödel, dazu diverse Beilagen und Salate warteten auf uns. Die Hütte war gerammelt voll und es gab nur wenig Bewegungsfreiheit. Dafür spielten zwei Musikanten 
fetzig bayerische Schlager und allseits bekannte Musikstücke. Die Stimmung wuchs von Stunde zu Stunde. Als Abschluss gab es noch vielerlei Desserts und alle Gäste waren vollauf zufrieden.

Sonntag 31. März
Heute Nacht wurden die Uhren vorgestellt und es gilt die Sommerzeit  Wir hatten uns gewundert, dass die alte Wanduhr schon zehn Uhr anzeigte als wir beim Frühstück saßen. Nachdem wir unsere Sachen aus dem Zimmer Nr. 238 geholt hatten, bezahlten wir für zwei Nächte mit Frühstück den NAVC-Sonderpreis von 160 Euro mit Frühstück. Gegen 12.30 Uhr setzten wir unseren Malibu in Bewegung und steuerten über Dingolfing zur Autobahn nach Passau. Vor dem Grenzübergang Suben kaufen wir ein zehn Tage Pickerl für 9,20 € und dürfen nun durch Österreich fahren. Auf der Wiener Autobahn war mäßiger Verkehr und bald zogen wir an Linz vorbei zur Ausfahrt Melk. Von weitem grüßte uns die imposante Klosteranlage - das Tor zur Wachau. 
Am rechten Donauufer entlang zuckelten wir auf der Bundestrasse mit unzähligen Sonntagsausflüglern durch Weinorte, vorbei an Rebhängen und fast abgeblühten Marillengärten. Dazwischen Buschenschenken und irgendwelche Feste in den Gärten in denen kein freier Platz zu finden war. In manchen Weinorten regelte die Polizei den Verkehr und ließ immer nur eine bestimmte Anzahl von Autos in eine Richtung. Wir kämpften uns tapfer durch bis zum Campingplatz "Alte Schiffstation" in Rossatzbach. Wir hatten vorbestellt und bekommen unseren schönen Stellplatz Nr. 10 direkt an der Donau mit Blick auf Dürnstein. Links neben uns haben wir Wohnwagen-Nachbarn aus der Hersbrucker Gegend. Bevor wir eine Ruhepause einlegen, lasse ich für 18 Uhr zwei Plätze im Mini-Camping-Restaurant reservieren. Gut erholt können wir dann unseren ersten Abend 2019 in der Wachau genießen. Zwei Gspritzte, zwei viertel Veltliner und a klans Wasser, dazu zwei Mal Wiener-Schnitzel mit Erdäpfel und Vogerl-Salat für 42,70 Euro. Der angemessene Abschluss dieses herrlichen Frühlingstages. 

Montag 1. April
Die Sonne geht feuerrot über der Donau auf, aber der Sch......... Fotoapparat ist nicht auffindbar um diese Szene im Bild festzuhalten. Gegen 8.30 Uhr holen wir unsere bestellten Laberln an der Rezeption ab und machen ein feudales Camper-Frühstück mit allem, was der Kühlschrank bietet, einschließlich frisch gebrühten Eduscho-Kaffee. In der Mittagszeit machen wir einen Fußmarsch um eine halbe Stunde die Gelenke in Schwung zu bringen und schon mal einen Buschenschank ins Auge zu fassen. Gegen 18 Uhr Treffpunkt im Buschenschank Rinner. Wir setzen uns zu einem Ehepaar aus der Dingolfinger Gegend und erzählen den beiden von unseren Urlaubs-Erlebnissen aus ganz Europa mit einer Begeisterung, die sie voll miterlebten. Als sie gegangen waren, setzte sich der Winzer zu uns an den Tisch und spendierte einen Marillen-Brand. Unsere Zeche von 23 Euro war für zwei Gspritze, drei Veltliner, eine Aufstrichplatte und zwei "Möhlspeisen". Der Abend endete als Fernsehabend im ORF-Programm.

Dienstag 2. April 2019
Um Viertelacht beginnt ein sonniger Tag mit kühlem Wind. Heute hat Lothar den Foto griffbereit um den Sonnenaufgang um 7.05 Uhr zu fotografieren. Nach dem Frühstück bezahlen wir für zwei Nächte 55 Euro und begeben uns auf die Landstraße, die uns zunächst nach Mautern führt. Im Spar-Supermarkt versorgen wir uns mit Wasser und diversen Proviant für die nächsten Tage.
Dann geht es über die große Donaubrücke nach Krems und dem linken Donauufer entlang in Richtung Wien. Bei Tulln wechseln wir über die Donau und gelangen durch kleine Weinorte und Kierling nach Klosterneuburg. Problemlos finden wir zum Donaupark-Camping und ratzfatz stehen wir wieder auf unserem Stammplatz G2 mit tollem Blick auf die mächtige Klosteranlage vor den Toren der Austria-Metropole Wien. Zur Mittagszeit gibt es im Malibu-Restaurant Linseneintopf und Rotweinschorle. Danach folgt der obligatorische Mittagsschlaf. Gegen 17 Uhr wandern wir einige Meter zum Bahnhofsvorplatz, wo mehrere Taxis auf Gäste warten. Wir lassen uns mit einem chicen Mercedes in die Meynertgasse 38 fahren zum Buschenschank Nutz. An einem Schild vor dem Haus steht: "Ein Tag ohne Nutz ist nutzlos" und so lassen wir uns überraschen. Wir suchen uns einen guten Platz in der Winzerstube. Laufend kommen neue Gäste und die Chefin mit Sohn hatten mit dem Weinausschank voll zu tun. Der Opa stand hinter der Theke,  bestrich und belegte Brote mit allem was es in der Glasvitrine gab und als Beilage zum Veltliner passt. Für uns holte ich für drei Euro Brot mit Kümmelfleisch und ein Aufstrichbrot mit Liptauer Käse, alles in Mundgerechte Stücke geschnitten und zwei Grammelschmalzbrote für zwei Euro. Dazu gab es an Flüssigkeit zwei viertel gspritzten und zwei viertel Veltliner mit an "klanen" Flascherl Mineralwasser für 11,40 Euro. Dazu konnten wir alles gut beobachten und sahen unter den Einheimischen einige Originale. Gegen 20 Uhr haben wir uns dann wieder von einem Taxi zum Campingplatz bringen lassen.
Ein Euro billiger als bei der Hinfahrt.

Mittwoch 3. April
Am Vormittag machen wir einen kleinen Stadtspaziergang, kaufen in einer Bäckerei vier Kaisersemmeln und gehen wieder zum Campingplatz zurück nachdem uns kein Lokal passte und wir unentschlossen waren. Wir bewunderten auf dem Marktplatz die einzige Lade-Steckdose für Elektroautos und fanden den Hinweis lustig: "Höchstladedauer 90 Minuten - ist 1,5 Stunden." Dieser Hinweis wahrscheinlich für Autofahrer, die nicht wissen wie viele Stunden 90 Minuten sind. 
Im Malibu gab es dann Gulaschsuppe aus der Büchse vom Handelshof. Um 17.30 Uhr machten wir uns wieder auf die Socken zum Taxistand und ließen uns für sechs Euro zum Redlinger in die Agnesstraße fahren. Wir waren die ersten Gäste und konnten uns wieder an unserem Stammtisch (hier waren wir im Jahr 2018) mit Rückenlehne an der holzgetäfelten Wand gemütlich setzen. 
Ruckizucki hatten wir zwei rote gspritzte am Tisch. Nun strömten aber die Gäste in Scharen und alle Räume waren besetzt. Die beiden Backhendl (Spezialität des Hauses) und weitere Getränke ließen lange auf sich warten. Der Chef machte inzwischen alle Aushifsbedienungen mobil und der Betrieb florierte wieder. Zu den Hendl ließen wir uns noch einen gemischten Salat bringen und es schmeckte großartig. Danach bestellten wir noch einen Marillenbrand, 1/8 Weißburgunder, ein 0,35 Mineralwasser und einen roten Gspritzten. Die Zeche lag bei 37,30 € und wir traten die Heimreise zur Schranke des Donau-Camping mit Mercedes und Chauffeur für sieben Euro an.

Donnerstag 4. April
Wir sagen Servus Klosterneuburg, bezahlen für zwei Nächte 50,50 € und fahren auf der B 14 die Strecke über Tulln zurück zur Autobahn.  Krems ist unser Ziel und dort der Campingplatz zwischen Schiffsanleger und Sportgelände. Es ist Mittag und die Rezeption ist noch geschlossen. Aber der freundliche Platzwart weist uns einen Idealplatz zu, der nahe am Sanitärgebäude liegt. 
Wir kochen uns Nudelsuppe und halten Mittagsruhe bis 16 Uhr. Eine Stunde später sind wir ausgehfertig und rufen mit unserem Handy ein Taxi welches uns in kurzer Zeit auf den Berg zur Steiner-Kellergasse bringt. Für vier Euro sehr günstig. Ausgsteckt is beim Mayer-Resch am Rebentor. Im Preßhaus sitzen schon einige Gäste und wir dürfen uns bei einem Ehepaar platzieren mit denen der Kontakt sofort hergestellt ist. Einheimische und schätzungsweise Mitte der 70ger Jahre. Der Dialekt und die Themen ergaben immer wieder Heiterkeitsausbrüche und Lothars Witze kannten die auch noch nicht. Plötzlich tauchte ein Schifferklavierspieler auf, der uns Wiener Lieder vorspielte aber auch alte Schlager und alles sehr dezent und leise und wir haben mitgesungen. 
Unser Gegenüber kannte den Musikanten aus der Slowakei, der wohl öfters durch die Lokale zog. 
Er nahm ihm sein Schifferklavier weg und spielte ein Wachauerlied und sang inbrünstig von den Schönheiten seiner Heimat. Eine einmalige und schöne Begegnung. Als die beiden gegangen waren, kam ein jüngeres Ehepaar an den Tisch, mit denen wir ebenfalls gute Gespräche führten. Dazu kamen noch die Nachbarn des Wirtes, die zwei Häuser weiter den Buschenschank Pichler betreiben, der aber heute geschlossen hat. Wir haben einen Aufstrichteller und ein Raclettebrot mit Wasser, Wein und Gespritzten für 17,70 Euro verkonsumiert. Gegen 21 Uhr wollten wir uns ein Taxi bestellen aber spontan bot sich unser Gegenüber an, uns zum Campingplatz zu bringen. Sein Auto stand vor der Tür und wenig später waren wir "zu Hause". Soviel Entgegenkommen haben wir nicht erwartet und die Österreicher haben bei uns ein großes Plus und Dankeschön bekommen. Nachdem er uns auf der Heimfahrt erzählte, dass er beim Steiner Fußballclub Jugendwart ist, hat Lothar dann im Laptop nachgeschaut und ihm nochmals per E-Mail gedankt.
Es war ein schöner Abend und eine bleibende Erinnerung an die Wachau. 

Freitag 5. April
Heute ist Rückreisetag. Die letzte Nacht in Krems kostete 28,80 € und nach dem Frühstück wird alles klappersicher verstaut. An der großen Shell-Tankstelle am Kreisverkehr wird der Malibu mit 65 Liter Diesel zu 1,19 € betankt. Danach geht es planmäßig am linken Donauufer entlang zur Autobahn-Auffahrt in Melk. Um 10.30 Uhr waren wir bereits in Weißenkirchen und parken beim Weingut Mang. 

Die Rasenflächen beiderseits des Weges waren mit Gänseblümchen und Veilchen bewachsen und die Obstbäume standen in voller Blüte. An einigen Gartentischen saßen schon die ersten Gäste. Vor dem Haus ist neu eine Glasveranda mit Theke und Sitzgruppen entstanden, wo man nun auch bei feuchtem Wetter im Grünen sitzen kann. Eine Perle der Wachau. Der Chef persönlich verkaufte mir zwei Flaschen Veltliner der Lage "Ried Vorderseiber" zum Preis von 18 Euro. Nun konnten wir uns zufrieden nach diesen sechs Urlaubstagen von der Donau verabschieden. Bei starkem Verkehr mit großen Lastzügen aus den Ostländern waren wir bei Passau wieder in Deutschland. An der Asylanten-Grenzkontrolle bei Passau war nicht viel los. Von rechts grüßten die Berge des Bayerischen Waldes und gegen 13 Uhr war die Ausfahrt Niederaltaich erreicht und Zeit zum Mittagessen. Ein kurzes Stück und wir waren im
Wir fanden einen Parkplatz direkt am Wirtshaus der ehrwürdigen Abtei. Im dusteren Gewölbe fanden wir Platz und schon hatten wir zwei Augustiner Weizen mit und ohne Alkohol auf dem Tisch, dazu Matjes mit Kartoffelpuffer und Remoulade und etwas Grünzeug. Nach einer Stunde um 14 Uhr nehmen wir die restlichen 160 Kilometer unter die Räder. Von der Ausfahrt Regensburg bis zum Pfaffensteintunnel ging es im Schritt-Tempo voran aber dann lief es wieder bis zu Ausfahrt Amberg. Nach dem Pittersberg kommen wir wieder in heimatliche Gefilde und weil um diese Zeit in Amberg wahrscheinlich viel los ist, nehmen wir die Route über die Autobahn. Auf der Hohen Straße fahren wir ab und sind in kurzer Zeit in der Wilhelm Busch Straße 21.
Damit waren wir bestimmt die letzten Teilnehmer des NAVC-Kongresss 2019
Und es hat die ganze Woche nicht einen Tropfen geregnet.

Kommen zwei Männer aus einem Heurigen und lesen auf einem Zettel  an einem Baum.
Blauer Wellensittich entflogen
Sagt der eine: "Wie kann man aber auch so einem kleinen Vogel Alkohol geben"
 

 


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